Modulname:System des Gesundheits- und Sozialwesens
CP:12
Kurseinheiten:Berufliche Handlungskompetenz in der GuS
 Sozialwirtschaft
 Sozialpolitik
 Sozialrecht
 Sozialwissenschaftliche Grundlagen
Modulverantwortlicher:Prof. Dr. Gabriele Moos

Modulbeschreibung

Der gesamte Bereich der Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialwesen zeichnet sich aus durch eine enorme Komplexität der Organisation, der Finanzierung und der spezifischen Anforderungen an das Management in diesem Bereich. Im Modul "System der Gesundheits- und Sozialwirtschaft" lernen die Studierenden die Grundlagen, die das praktische Handeln in den Einrichtungen dieses Sektors bestimmen, kennen. Die Studierenden sollen wichtige Grundlagen im Gesamtkontext des Gesundheits- und Sozialwesens mit ihren wichtigsten Modellen und Begriffen kennen lernen und einordnen können.

Das Modul richtet sich an Studierende, die sich für Aufgabenfelder im Bereich des Krankenversicherungsmanagements, des Managements sozialer Einrichtungen und von Einrichtungen des Gesundheitswesens qualifizieren wollen.

Lernziele

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

Die Studierenden sollen ausgewählte psychologische, sozialpsychologische und soziologische Grundlagenkenntnisse erwerben. Neben dem Kennenlernen grundlegender Theorien und zentraler Forschungsergebnisse geht es um die kritische Reflexion und den Transfer auf konkrete Anwendungsbeispiele im Berufskontext der Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Dabei sollen die Studierenden dazu befähigt werden, sozialwissenschaftliche Modelle auf konkrete Fragestellungen ihrer künftigen Berufspraxis anzuwenden.

Sozialwirtschaft

Die Studierenden sollen einen systematisch und theoretisch fundierten Überblick über die Handlungsspielräume sozialwirtschaftlicher Organisationen erhalten. Auf der Makro-Ebene werden die sozialpolitischen Entwicklungslinien in Deutschland dargelegt und die volkswirtschaftliche Bedeutung der Sozialwirtschaft analysiert. Auf der Mikro-Ebene stehen die spezifischen Anforderungen an das Management in sozialwirtschaftlichen Organisationen im Vordergrund. Die Studierenden sollen in der Lage sein, die Rahmenbedingungen (Makro-Ebene) mit den Managementanforderungen in den Einrichtungen der Sozialwirtschaft (Mikro-Ebene) zu verbinden.

Sozialpolitik

Die Studierenden werden die Grundzüge der Sozialpolitik kennen lernen und einordnen können. Sie sollen die wichtigsten Institutionen und Instrumente einzelnen sozialpolitischen Handlungsfeldern zuordnen und auch bewerten können. Anhand von Beispiel aus der Sozialpolitik sollen die Studierenden, die unterschiedlichen und häufig auch gegensätzlichen Positionen, z.B. von Wissenschaft, Arbeitgebern, Gewerkschaften und politischen Parteien anwendungsorientiert einordnen und bewerten können. Nach erfolgreichem Abschluss der Veranstaltung werden die Studierenden die Kompetenz erworben haben, sich eigenständig aktuelle sozialpolitische Informationen zu erarbeiten, hierbei vor allem durch Literaturstudium.

Sozialrecht

Erlernen der Grundstruktur und wichtiger Inhalte des Sozialrechts. Die Studierenden lernen neben den Inhalten auch die Möglichkeiten und Grenzen der Durchsetzung der Ansprüche im Verwaltungsverfahren und vor Gericht.

Berufliche Handlungskompetenz in der GUS

Die Studierenden sollen die Besonderheiten der Gesundheits- und Sozialwirtschaft in Bezug auf verhaltenswissenschaftliche Aspekte ihrer agierenden Personen und deren Themen kennen lernen: Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz sowie die Individualkompetenz. Für die Studierenden besteht die Möglichkeit der spezifischen Reflexion der einzelnen Kompetenzen. Die Studierenden sollen darüber hinaus vertiefende Kenntnisse sozialwissenschaftlicher Praxisfelder und Praxisthemen erwerben und anwenden können.

Inhalte der Kurseinheiten

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

  • Soziologische Grundüberlegungen und Betrachtungsweisen
  • Soziales Handeln und soziale Struktur
  • Einführung in die Rollentheorie
  • Sozialisation und berufliche Sozialisation
  • Soziale Gruppe und Interaktion in beruflichen Kontexten

Sozialwirtschaft

  • Begriff und volkswirtschaftliche Bedeutung der Sozialwirtschaft
  • Leistungsspektrum einer diakonischen Einrichtung
  • Rechts- und Organisationsformen in der Sozialwirtschaft
  • Fundraising in der Sozialwirtschaft
  • Finanzierung stationärer Dienstleistungen

Sozialpolitik

  • Theoretische Grundlagen der Sozialpolitik
  • Sozialgeschichte /Sozialgeographie
  • Demographie/Migration/Familienpolitik
  • Arbeitsmarkt
  • Armutsbekämpfung
  • Sozialversicherungssysteme
  • EU-Sozialpolitik

Sozialrecht

  • Einführung in das Sozialrecht,
  • Grundstrukturen des Sozialrechts,
  • Krankenversicherungsrecht,
  • Pflegeversicherungsrecht,
  • Sozialhilfe und Grundsicherung
  • Überleitung zivilrechtlicher Ansprüche,
  • Arbeitslosengeld I und II,
  • Rentenversicherung,
  • Unfallversicherung,
  • Verfahrensrecht.

Berufliche Handlungskompetenz in der GUS

  • Besonderheiten der Gesundheits- und Sozialwirtschaft in Bezug auf berufliche Handlungskompetenz
  • Analyse beruflicher Handlungskompetenzfelder
  • Reflexion persönlicher Kompetenzen
  • Umsetzung und Anwendungsgebiete sozialwissenschaftlicher Themen in Organisationen

Methoden

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

Lehrgespräch, Selbststudium und Diskussion in Kleingruppen bzw. im Plenum

Sozialwirtschaft

Fragend-entwickelnder Unterricht; Fallstudie RheinAhrCare GmbH, Alten- und Pflegeheim Rheintal, unter Einbeziehung von Referenten aus der Praxis. Lehr- und Lernkonzept des Problemorientierten Lernens, bei welchem die Studierenden weitgehend selbständig Lösungen für reale und komplexe Problemstellungen aus dem beruflichen Alltag finden. Die Kontaktzeit mit den Dozenten wird durch das Selbststudium der Studierenden ergänzt. Im begleiteten Selbststudium erarbeiten die Studierenden in Gruppen anhand der angegebenen Literatur gemeinsam Lösungswege. Desweiteren wird eine aktive Beteiligung im Unterricht erwartet.

Sozialpolitik

Vorlesung, Unterrichtsgespräch, Videoanalyse

Sozialrecht

Seminaristischer Unterricht. Fallbearbeitung, Exkursion.

Berufliche Handlungskompetenz in der GUS

Lehr- und Lernkonzept des Lernteamcoaching, bei welchem einige Sitzungen der Vorlesung in Teamphasen verbracht werden und sich die Studierenden Inhalte selbst erarbeiten. In Lernteamcoaching-Sitzungen werden die Studierenden in ihrem Lernprozess von den Dozenten begleitet. Die Kontaktzeit mit den Dozenten wird durch das Selbststudium der Studierenden ergänzt. Dann Gruppenpräsentationen sowie Referate der Studierenden zu Themen aus dem sozialwissenschaftlichen Kontext (Themenauswahl durch die Gruppe). Anschließend Feedbackbesprechungen mit den Gruppen.

Vermittelte Schlüsselqualifikationen

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

Die Studierenden lernen grundlegende Modelle der Sozialwissenschaften kennen. Darüber hinaus wird die Schlüsselqualifikation vermittelt, wie sozialwissenschaftliche Ansätze auf die Berufspraxis der Gesundheits- und Sozialwirtschaft angewandt und hierfür genutzt werden können

Sozialwirtschaft

Erwerb flexibel nutzbaren Wissens, Entwicklung fachüberschreitender Kompetenzen, Förderung der Problemlösefähigkeit. Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit. Wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren.

Sozialrecht

Umgang mit juristischen Sachverhalten des Sozialrechts. Grundkenntnisse des Sozialrechts. Einschätzung von Prozessrisiken

Berufliche Handlungskompetenz in der GUS

Die Studierenden lernen strukturiert berufspraktische Probleme im Bereich der Sozialwissenschaften zu analysieren und Transferleistungen an ausgewählten Praxisbeispielen vornehmen zu können. Darüber hinaus werden grundlegende Schlüsselqualifikationen wie Sozial-, Handlungs- und Methodenkompetenz mittels Einzelfeedback eingeübt.

Empfehlungen

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

Eingeschriebene Studierende am RheinAhrCampus für die Studiengänge Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Es sind keine Vorkenntnisse oder Leistungsvoraussetzungen erforderlich.

Sozialwirtschaft

Intensive Beschäftigung mit der Fallstudie RheinAhrCare GmbH, Alten- und Pflegeheim Rheintal sowie dem Leitfaden für die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit; Einsicht in die Korrektur der Termpaper.

Berufliche Handlungskompetenz in der GUS

Eingeschriebener Studierender am RheinAhrCampus für die Studiengänge Gesundheits- und Sozialwirtschaft

Bewertung

Prüfungsanmeldung: 
bis Ende 1. Halbsemester: 
bis Ende 2. Halbsemester: 
individuelle Anmeldung bis:SS: 27. April, WS: 27. Oktober

Die Prüfung erfolgt in differenzierten Kurseinheitsprüfungen. Für die Anmeldung gelten die Regularien des Fachbereichs.

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

Klausur zum Semesterende (60 Minuten) max. 20 Punkte.

Sozialwirtschaft

Im Rahmen der Veranstaltung erstellen die Studierenden in Gruppenarbeit schriftliche Arbeiten (Termpaper) zu vier vorgegebenen Themenblöcken (1200 Worte [ca. 4 Textseiten] ohne Deckblatt, Verzeichnisse, Anhang, Erklärung). Das Bestehen der Leistung setzt zudem eine Gruppenpräsentation in der letzten Veranstaltung voraus. Die Termpaper müssen wissenschaftlichen Anforderungen genügen (siehe http://leitfaden.myrac.de/). 1. Halbsemester. Max. 20 Punkte

Gleich am ersten Tag werden Gruppen gebildet. Daher ist es unbedingt nötig, am ersten Veranstaltungstag dabei zu sein. Davon gibt es nur die Ausnahme: bei Krankheit, mit amtsärztlichem Attest. Mit der Bitte um Beachtung!

Beachten Sie unbedingt auch die Angaben, die Sie im aktuellen Semester-Syllabus (verfügbar unter myStudy > Material) finden, da diese Bestandteil des Syllabus sind.

Sozialpolitik

Klausur zum Semesterende (60 Minuten) max. 20 Punkte.

Sozialrecht

Klausur zum Semesterende (60 Minuten) max. 20 Punkte.

Berufliche Handlungskompetenz in der GUS

Studienleistung in Form einer Gruppen-Präsentation sowie schriftlicher Ausarbeitung des Themas zum Halbsemester. Beide Leistungen müssen wissenschaftlichen Kriterien genügen. Hierbei gelten die zentralen Kriterien zur Vorbereitung und Bewertung von Präsentationen sowie der Leitfaden für die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit am RheinAhrCampus Remagen. max. 20 Punkte.

Literatur

Sozialwissenschaftliche Grundlagen

  • Wiswede, Günter: Soziologie – Grundlagen und Perspektiven für den Wirtschafs- und sozialwissenschaftlichen Bereich, 3. Aufl. Landsberg am Lech 1998. Das Buch ist im Präsenzbestand der Bibliothek des Campus ebenso wie im Bestand der Rheinischen Landesbibliothek in Koblenz ausleihbar. Ein Kauf ist nicht nötig.

Zum Selbststudium notwendige Literatur, ein Veranstaltungsskript und die in der Veranstaltung genutzte Foliensammlung stehen während der Veranstaltung zum Download bereit.

Sozialwirtschaft

  • Fallstudie RheinAhrCare GmbH, Alten- und Pflegeheim Rheintal in ihrer jeweils neuesten verfügbaren Fassung
  • Leitfaden für die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit am RheinAhrCampus Remagen, http://leitfaden.myrac.de/
  • Arnold, U., Maelicke, B.: Lehrbuch der Sozialwirtschaft, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2009
  • Moos, G., Klug, W.: Basiswissen Wohlfahrtsverbände, München 2009

Sozialrecht

  • Zur Teilnahme ist eine Gesetzessammlung Sozialrecht unbedingt erforderlich. Z. B. Gesetzessammlung SGB zum Beispiel Beck im DTV Neueste Auflage. Ein Skript zur Veranstaltung wird herausgegeben;
  • Kokemoor, Sozialrecht, 2. Aufl. Verlag Heymanns, 2006

letzte Änderung der Seite: January 11, 2013

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