Modulübersicht AL 12 "Grundlagen der Logistik"

Nr.WorkloadCreditsStudiensemesterHäufigkeit des AngebotsDauer
AL 12150 Std.5 CP2. Semesterjedes Semester1 Semester
Modulverantwortliche(r)Lehrende(r) im Modul
Prof. Dr.-Ing. Uwe HansenDipl.-Bw. (FH) Nicole Dedenbach
 Prof. Dr.-Ing. Uwe Hansen
 Prof. Dr.-Ing. Christian Paegert
Art des ModulsVeranstaltungsform(en)KontaktzeitSelbststudiumgeplante GruppengrößeLehrsprache
PflichtVorlesung, Übung80 Std.70 Std.ca. 60-70 Stud.Deutsch

Verwendung des Moduls

Bachelor-Studiengang Logistik und E-Business (Vertiefungsmodul)

Lernergebnisse/Kompetenzen

Lernziel ist die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Studierenden bei zukünftigen typischen beruflichen Aufgaben in der Logistik unterstützen. Dabei sollen sie den Logistik-Begriff verstehen und die ganzheitlichen Ansätze in der Logistik kennen lernen. Am Beispiel konkreter Sachverhalte und Problemstellungen sollen die Studierenden die praktische Relevanz der Denkweise und der Methoden in der Logistik erkennen und anwenden können. Dabei werden sowohl technische als auch organisatorische Grundlagen und Gestaltungsoptionen in der Logistik behandelt und die Studierenden sollen die jeweiligen Beiträge zur betrieblichen Leistungserstellung kennen und verstehen lernen. Am Ende der Veranstaltung sind die Studierenden in der Lage, die unterschiedlichen Komponenten und Vorgehensweisen zu beschreiben und für den betrieblichen Einsatz auszuwählen.

Kompetenzerwerb

LernzielstufeKursbeitrag
Sozial- und Kommunikationskompetenz*Diskussionen im Plenum
*Gruppendiskussionen
*Präsentation der Diskussionsergebnisse
*Arbeit in Gruppen (in virtuellen und Präsenzgruppen)
* Blended Learning
*Gemeinsame Bearbeitung von Fallstudien
Wissenserwerb*Erlernen von Methoden und Werkzeugen zum Generieren und Implementieren von Ideen in der Logistik
*Kenntnis der wichtigsten Grundlagen und Methoden der Logistik
*Kennenlernen der Instrumente logistischen Handelns
*Kennenlernen des Handlungsspielraumes
*Kennenlernen von Modellen von logistischen Strukturen im Unternehmen
Wissensvertiefung*Vertiefung des Wissens durch Übungen und Fallbeispiele
*Vertiefung des Wissens durch Online-Selbsttests und eigene Gruppenarbeit
*Verständnis für den Einsatz der Instrumente als Logistiker
*Vertiefung des Wissens durch Praxisbeispiele
Instrumentale Kompetenz*Anwendung logistischer Theorien auf konkrete Beispiele
*Berechnung logistisch relevanter ökonomischer Kennzahlen
*Anwendung von Logistikkonzepten anhand von Übungsaufgaben
*Nutzung der erlernten Werkzeuge und Methoden zur eigenen Lösungsfindung
*Anwendung von Theorien, Werkzeugen und Methoden in Übungsaufgaben
*Diskussion der vermittelten Inhalte anhand Best-Practice-Beispielen
*Anwendungskompetenz durch Übertragung der Theorie in Fallbeispiele des organisationalen Rahmens
*Analysekompetenz von Problemstellungen mit Relevanz zu logistischen Problemstellungen durch Übungen, Fallbeispiele und Diskussionen
*Interpretation von Praxisthemen (Missverständnisse, Konflikte in logistischen Strukturen) unter Rückbezug auf die erlernte Theorie
*Anwendungskompetenz durch Übertragung der Theorie auf weitere berufliche Handlungsfelder
Systemische Kompetenz*Beurteilung bestimmter Managementsituationen
*Beurteilung und Diskussion über Ideen und deren Realisierung in der Gruppe
*Fähigkeit zur Reflexion eigener logistischer Lösungen in betriebswirtschaftlichen Handlungsfeldern und zum Perspektivenwechsel
*Fähigkeit zur Kontextualisierung von Entscheidungen in der Logistik und Berücksichtigung der Komplexität von Entscheidungssituationen
*Fähigkeit zur Schwachstellenanalyse logistischer Strukturen

Vermittelte Schlüsselqualifikationen

Nach Abschluss des Moduls sollen die Absolventen

  • Sach- und Methodenkompetenz in der Logistik haben,
  • Logistische Probleme erkennen, analysieren und lösen,
  • analytisch und systematisch Denken,
  • Selbstmanagement ausüben können,
  • wirtschaftlich denken und handeln,
  • betriebliche Relevanz logistischer Entscheidungen abschätzen können.

Inhalte

Die Verteilung von Gütern, das Anliefern von Waren zu einem definierten Zeitpunkt, das kundenorientierte Zusammenstellen von Artikeln und die Behandlung der mit diesen Prozessen verbundenen Informationen sind nur einige Beispiele für die verschiedenen Aufgaben der Logistik. In Zeiten zunehmenden Wettbewerbes und wirtschaftlich angespannter Phasen sehen sich alle Unternehmen gedrängt, ihre gesamte Struktur zu überprüfen und Schwachpunkte in ihrer Organisation zu beseitigen. Die Logistik erfordert, die betrieblichen Abläufe ganzheitlich zu betrachten, begin-nend bei der Beschaffung bis zur Übergabe des Produktes an den Kunden, unter Berücksichtigung der eingesetzten Produktionsmittel und der Entsorgung. Aber die Logistik ist nicht allein auf die Fragestellungen der produzierenden Unternehmen ausgerichtet. So findet die Logistik genauso Einsatz in Handels- und Dienstleistungsunternehmen, in öffentlichen Haushalten und im Verkehr. Innovative logistische Systeme sind in der heutigen Zeit ein klarer Wettbewerbsvorteil. Die Unternehmen befinden sich in einem dynamischen Umfeld: Kunden, Lieferanten, Dienstleister, Wettbewerber und Märkte wandeln sich immer schneller. Die Dynamik dieser Veränderung wird durch eine rapide Verkürzung der Innovations- und Technologielebenszyklen von Produkten und Prozessen sowie einer fortschreitenden Verbreitung von I&K-Technologien noch weiter beschleunigt. Zu Beginn erfolgt ein Überblick über verschiedene Logistikprozesse. Des Weiteren wird ein produzierendes Beispielunternehmen eingeführt. Anhand diesem wird dann das SCOR-Modell: Supplier – company – customer als Prozess erläutert. Dabei werden Fragen zur Bestellung, zur Angebotsprüfung und -kalkulation beantwortet. In diesem Zusammenhang wird auf die notwendigen Rahmenbedingungen wie bspw. ERP-Systeme samt deren notwendigen Stamm- und Bewegungsdaten eingegangen. Weitere Inhalte sind die Bedarfsermittlung für unterschiedliche Materialien und Teile, die Leistungsfähigkeit der eigenen Logistiksysteme, die verwendeten Absatzkanäle und Incoterms. Im Rahmen der Bedarfsermittlung werden unterschiedliche Verfahren wie bspw. Stücklistenauflösung, Losgrößenrechnung, Sägezahnkurven und Losgrößenverfahren nach Andler betrachtet. Weiterhin wird im Rahmen von Make or Buy die Fremdbeschaffung (Incoterms, Lieferantenüberwachung, Quotierung) und die Eigenfertigung (Fertigungsstrukturen, Kapazitätsplanung und Terminierungen) genauer betrachtet. Im Rahmen von Materialflussrechnungen wird auf Geschwindigkeit, Beschleunigung, Verzweigungen und Zusammenführungen genauer eingegangen. Weitere Inhalte sind die Prozesssicht von Lager und Disposition sowie das Qualitätsmanagement in der Logistik (DIN ISO 9001ff, TQM, Six Sigma, FMEA). Neben diesen Aspekten wird im Rahmen der Vorlesung eine Betrachtung der technischen Grundlagen der Logistik vorgenommen. Diese befassen sich im Wesentlichen mit den Materialflüssen im Unternehmen sowie den darauf bezogenen Informationsflüssen. Damit ist die Gesamtheit der Produktionshaupt- und -hilfsprozesse einschließlich der Abgrenzung zu Lieferanten und Kunden zu untersuchen. Dies erfordert eine zielgerechte Auswahl der technischen Logistikkomponenten sowie eine Koordination der in ihr ablaufenden Prozesse. Im Einzelnen werden zuerst die Grundlagen der Logistik betrachtet. Im weiteren Verlauf werden einzelne Aspekte, wie die

  • Lagerwirtschaft
  • Kommissioniersysteme
  • Fördersysteme
  • Verpackungen
  • Ladehilfsmittel und die
  • Identifikation

genauer eingegangen. Verschiedene Rechnungen und Case Studies vertiefen das Gelernte.

Lehrformen

  • Unterrichtsgespräch
  • Problemorientiertes Lernen
  • Vorlesung
  • Übung durch Rechnungen und Praxisbeispiele
  • anwendungsorientierte Fallstudienarbeit
  • Visualisierung mittels Simulationen, Bildern und Filmen aus der Praxis
  • Plenumsdiskussion
  • für das Selbststudium werden Lernvideos, Selbstlerneinheiten, Selbstlerntests, Fallstu-dien/Aufgaben mit Lösungen über die Lernplattform zur Verfügung gestellt.

Teilnahmevoraussetzungen

Formale: Eingeschriebene(r) Studierende(r) am Fachbereich WiSo des RheinAhrCampus für den Bachelor-Studiengang „Logistik und E-Business“.

Inhaltliche: Wer logistische Systeme noch nicht in der Praxis gesehen hat, sollte dies nachholen. Dies erleichtert vielmals das Verstehen der komplexen Inhalte. Im Semester werden Exkursionen angeboten die hilfreich sind. Die im Vorkurs Mathematik vermittelten Kenntnisse werden vorausgesetzt.

Prüfungsformen

Prüfungsleistung in Form einer Klausur (Dauer 150 Minuten).

ArtDatum der LeistungserbringungPrüfungsanmeldung
(bitte Zeitangabe ...Min) Ende 1. HS*Ende 2. HS*individuelles Datum
Klausur:wird vom PA festgelegt* Xbei Klausur nicht möglich
Test: ...Min.tt.mm.jj  tt.mm.jj
Präsentationtt.mm.jj  tt.mm.jj
Hausarbeittt.mm.jj  tt.mm.jj
Einsendeaufgabe 180 Min.06.07.2021, 8:15 Uhr  29.06.2021
Anderett.mm.jj  tt.mm.jj

* Prüfungsamt Termine

Bewertung

Voraussetzung für die Vergabe von ECTS-Punkten ist das Bestehen der Prüfungsleistung für das Modul. Das Modul geht mit 5 ECTS in die Gesamtzahl von 180 ECTS-Punkten ein.

Literaturhinweise

  • Arnold, D.; Furmans, K.: Materialfluss in Logistiksystemen, Springer Verlag, Berlin, 2009
  • Arnold, D.; Isermann, H.; Kuhn, A.; Tempelmeier, H. (Hrsg.): Handbuch Logistik, Springer Verlag, Berlin, 2008
  • Arnolds, H.; Heege, F.; Röh, C.; Tussing, W.: Materialwirtschaft und Einkauf, Verlag Gabler, Wiesbaden, 2016
  • Dickmann, P. (Hrsg): Schlanker Materialfluss. Springer Verlag, Berlin, 2015
  • Ehrmann, H.: Logistik, Friederich Kiehl Verlag, Ludwigshafen, 2017
  • Ghiani, G.; Laporte, G.; Musmanno, R.: Introduction to Logistics Systems Planning and Control, Wiley & Sons, 2004
  • Gleißner, H.; Femerling, J.: Logistik, Verlag Gabler, Wiesbaden, 2012
  • Göpfert, I. (Hrsg.): Logistik der Zukunft – Logistics for the Future, Verlag Gabler, Wiesbaden, 2018
  • Göpfert, I.; Braun, D.; Schulz, M. (Hrsg.): Automobillogistik, Verlag Gabler, Wiesbaden, 2016
  • Grundig, C.-G.: Fabrikplanung, Carl Hanser Verlag, München, 2018
  • Gudehus, T.: Logistik, Springer Verlag, Berlin, 2013
  • Heiserich, O. ; Helbig, K.; Ullmann, W.: Logistik, Verlag Gabler, Wiesbaden, 2011
  • Herrmann, F.: Logik der Produktionslogistik, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2009
  • Ihme, G.: Logistik im Automobilbau. Carl Hanser Verlag, München, 2006
  • Koether, R. (Hrsg.): Taschenbuch der Logistik. Carl Hanser Verlag, München, 2018
  • Koether, R.: Technische Logistik. Carl Hanser Verlag, München, 2007
  • Krampe, H. u. Lucke, H.-J. (Hrsg.): Grundlagen der Logistik, huss Verlag, München, 2012
  • Kummer, S.; Grün, O.; Jammernegg, W.: Grundzüge der Beschaffung, Produktion und Logistik, , Pearson Studium, 2018
  • Lasch, R.; Janker, C. : Übungsbuch Logistik, Verlag Gabler, Wiesbaden, 2017
  • Martin, H.: Transport- und Lagerlogistik, Verlag Vieweg, Braunschweig, 2016
  • Mulcahy, D.; Sydow, J.: A Supply Chain Logistics Program for Warehouse Management, Auerbach Publishers Inc, London, 2008
  • Murphy, P.; Wood, D.: Contemporary Logistics, Pearson Education (US), 2008
  • Oeldorf, G.; Olfert, K.: Material-Logistik, Kiehl Verlag, 2018
  • Pawellek, G.: Produktionslogistik. Carl Hanser Verlag, München, 2007
  • ten Hompel, M.; Heidenblut, V.: Taschenlexikon Logistik, http://www.logipedia.de/
  • ten Hompel, M.; Schmidt, T; Dregger, J.: Materialflusssysteme. Förder- und Lagertechnik. Springer Verlag, Berlin, 2018
  • Trautmann, G.: Global Sourcing: An Analysis of the Implications for Organization Design, Gabler Verlag, Wiesbaden, 2008
  • Für das Selbststudium werden Lernvideos, Selbstlerneinheiten, Selbstlerntests, Fallstudien/Aufgaben mit Lösungen über die Lernplattform zur Verfügung gestellt.

letzte Änderung der Seite: February 24, 2021

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